Konzept zur ökonomischen Bildung 

Das Konzept zur ökonomischen Bildung wird als Zusammenspiel von drei Bildungsdimensionen verstanden, indem dieses Konzept die  Situations-Problem-Orientierung und die Wissenschaftsorientierung sowie die Handlungsorientierung nach Weber (2001) kombiniert. Weber (2001) thematisiert Konzepte der ökonomischen Bildung und die Herausforderungen, indem sie den Stand ökonomischer Bildung und Zukunftsaufgaben beschreibt. Weber (2001) fordert mehr Wirtschaft in die Schule und sie hinterfragt, wie Wirtschaft zur ökonomischen Bildung beiträgt. 

Dieses Konzept zur ökonomischen Bildung betrifft die wirtschaftsbezogene Lebenssituation von Schülerinnen und Schülern, indem dieses Konzept das folgende Ziel verfolgt: Lernende zur Wahrnehmung und zur Gestaltung der eigenen Rolle als Konsumenten und als Arbeitnehmer und als Wirtschaftsbürger zu befähigen. Diese Lernenden, die Konsumenten und Arbeitnehmer und Wirtschaftsbürger darstellen, sollen die eigene Rolle reflektiert wahrnehmen und eigenverantwortlich gestalten. Die ökonomische Bildung sollte nach der Situations-Problem-Orientierung nach Weber (2001) an realen wirtschaftsbezogenen Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler ansetzen. Sie soll nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch zur reflektierten und verantwortlichen Gestaltung wirtschaftlicher Prozesse befähigen. 

Die Wissenschaftsorientierung nach Weber (2001) ökonomische Bildung bildet die fachliche Grundlage der ökonomischen Bildung. Weber (2001) betont die Notwendigkeit dieser Grundlagen, die beispielsweise die Vermittlung ökonomischer Konzepte umfassen: wie beispielsweise Marktmechanismen und Wirtschaftskreisläufe und Unternehmensstrukturen.

Weber (2001) krisiert, dass die Wissenschaftsorientierung kritisch reflektiert und didaktisch aufbereitet werden muss, denn das Konzept zur ökonomischen Bildung verfolgt das Ziel, das wirtschaftsbezogene Wissen keinesfalls zu reproduzieren, sondern kritisch zu reflektieren. Die Reflexion über die Anwendbarkeit und die Grenzen von wirtschaftswissenschaftlichen Konzepten gewinnen in diesem Zusammenhang an Bedeutung. Die didaktische Aufbereitung von wirtschaftswissenschaftlichem Wissen ist entscheidend, um dieses Wissen für die Schülerinnen und Schüler verständlich und lebensnah zu gestalten. Diese Gestaltung betrifft beispielsweise die Handlungsortientierung nach Weber (2001), denn die ökonomische Bildung soll Wissen vermitteln und die Fähigkeit zur eigenständigen Anwendung und Problemlösung fördern: Fachmethoden gewinnen in diesem Zusammenhang an Bedeutung. Die Schülerinnen und Schüler lernen wirtschaftsbezogenes Wissen mittels Fachmethoden, beispielsweise mittels der Nutzwertanalyse, indem dieses Wissen praxisbezogen und lebensweltbezogen ist, beispielsweise mittels eines Schulkiosks.

Weber (2001) kritisiert die praxisorientierte Vermittlung, die die Ziele verfolgt, Praxiskompetenzen zu schulen, ohne Reflexions-kompetenzen und Urteilskompetenzen auszubilden. Weber (2001) argumentiert, dass ökonomische Bildung keinesfalls auf die praktische Vorbereitung auf das Wirtschaftsleben reduziert werden darf, sondern dass ökonomische Bildung ein umfassendes, kritisches Verständnis von Wirtschaftszusammenhängen vermitteln muss. Das Konzept zur ökonomische Bildung übersteigt die Vermittlung von wirtschaftlichen Grundkenntnissen, indem die ökonomische Bildung eine kritische Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Prozessen und deren gesellschaftlichen Auswirkungen ermöglicht. Weber (2001) kritisiert einseitige Konzpte, die die Praxisnähe zu stark verfolgen oder die die Fokussierung auf wirtschaftswissenschaftliche Theoriebildung verfolgen, ohne gesellschaftliche Verantwortung und ethische Reflexion angemessen zu berücksichtigen. Sie betreffen Themen wie die Einkommensverwendung, die Vorsorge, die Produktionsprozesse und  gesellschaftliche Herausforderungen, wie die soziale Ungleichheit und ökologische Fragestellungen.

Weber (2001) fordert eine ökonomische Bildung die bei Schülerinnen und Schülern die systemische und kritische Denkprozesse anregt und die Vermittlung von Unternehmensinteressen übersteigt. Die Lernende können nur so auf die komplexen wirtschaft-lichen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft vorbereitet werden. Die  ökonomische Bildung muss zukünftig alle drei Bildungsdimensionen in einem ausgewogenen Verhältnis integrieren: die Situations-Problem-Orientierung und die Wissenschaft-sorientierung sowie die Handlungsorientierung.

 

Literatur

Weber, Birgit (2001): Stand ökonomischer Bildung und Zukunftsaufgaben, in: sowi-onlinejournal: Welche ökonomische Bildung wollen wir?, 2/2001, 1-16, [online] http://www.sowi-onlinejournal.de/2001-2/zukunftsaufgaben_weber.htm

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